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Der Lange Weg zur Diagnose Teil 2: Von Mosaik-Syndrom über soziale Inkompetenz bis hin zu Autismus

Ein holpriger Schulstart: Von Enttäuschungen, neuen Diagnosen und der Suche nach Unterstützung


Hallo ihr Lieben,


ich hoffe, ihr seid bereit für die Fortsetzung unserer Geschichte. Nach dem Vorfall beim Kinder- und Jugendpsychologen (KJP) standen Christian und ich sofort auf der Matte, um uns über die Vorgehensweise zu beschweren. Zum Glück war dieser Mitarbeiter nicht mehr Teil des Praxisteams😬. Dennoch hatte Kenny durch diesen Vorfall das Vertrauen verloren, und wir sahen uns vor die schwierige Entscheidung gestellt: Die Testungen und Diagnosen sollten über einen stationären Aufenthalt in einer Klinik oder die Tagesklinik erfolgen.


Ein herber Rückschlag, denn die Plätze waren rar, und die Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Der Tag der Einschulung rückte näher, und wir hatten noch immer keine Diagnose oder Schulbegleitung für Kenny. In seiner zukünftigen Schule wusste man bereits von sozial-emotionaler Inkompetenz und dem Verdacht auf Autismus. Daher bekam er Unterstützung von einer Förderschulfachkraft, die ihn in bestimmten Situationen begleiten sollte.


Der Einschulungstag kam, und Kenny stand ohne Diagnose und Begleitung da. Zum Glück hatte er eine tolle Klassenlehrerin, die nicht nur Verständnis zeigte, sondern auch Erfahrung im Umgang mit Kindern im Autismus-Spektrum hatte. Die Schule lief gerade mal zwei Wochen, als wir einen Anruf vom KJP erhielten: Ein Platz in der Tagesklinik war frei. Wir machten einen Termin aus, um uns die Klinik anzusehen. Doch der Rundgang zeigte uns schnell, dass dies nicht der richtige Ort für Kenny war – hauptsächlich Mädchen im Teenageralter mit Essstörungen. Wir entschieden uns dagegen.


Die Kinderklinik in Pelzerhaken war die nächste Option, allerdings mit einer Wartezeit von mehr als 16 Monaten. Das erste Schuljahr verlief für Kenny nicht optimal. Er konnte dem Unterricht nicht folgen, hatte körperliche Beschwerden und schloss das Jahr mit der Aussicht auf ein weiteres in der 1. Klasse ab.


Da uns alles zu lange dauerte, suchten wir einen weiteren Psychologen in Schleswig für eine Zweitmeinung. Die Testungen verliefen positiv, und die Betreuerin meinte, Kenny habe wahrscheinlich keine Autismus, sondern eher eine sozial-emotionale Inkompetenz. Mit dieser neuen Diagnose machten wir uns auf den Weg.


Das zweite Schuljahr brach an, Kenny in einem neuen Klassenverband. Diesmal hatte er weniger Glück mit seiner Lehrerin. Obwohl sie uns von unseren anderen Kindern kannte, zeigte sie sich überfordert. Kenny zeigte sich von seiner "besten Seite" 🙄, was zu Suspensionen und Konflikten führte. Ein Schulpsychologe von der Förderschule wurde eingeschaltet, begleitete Kenny und kam zu einem Schluss.


Nach einem ausführlichen Elterngespräch mit dem engagierten Schulpsychologen standen für uns wichtige Entscheidungen an. Er legte uns nahe, noch einmal die Verdachtsdiagnose Autismus in Betracht zu ziehen und Kenny in der Kinderklinik vorzustellen. Seine langjährige Erfahrung mit Kindern im Autismus-Spektrum ließ ihn glauben, dass Kenny in dieses Bild passen könnte. Unsere Bedenken hinsichtlich der Wartezeit und der Schwierigkeiten, einen Platz zu bekommen, entkräftete er, indem er uns versicherte, dass er Kontakte in der Klinik habe. Durch die Zusammenarbeit mit der Schule könne er vielleicht ein gutes Wort für uns einlegen, um die Diagnose und Unterstützung schneller zu erhalten.


Es wurde höchste Zeit, denn auch das Schuljahr neigte sich dem Ende zu. Kenny hatte das erste Schuljahr zum zweiten Mal mit Ach und Krach beendet und blickte unsicher auf die bevorstehende zweite Klasse.


In den Sommerferien fassten Christian und ich einen Entschluss: Wenn bis Ende 2018 keine Schulbegleitung für Kenny in Sicht war, würden wir selbst aktiv werden und eine Unterstützung suchen, auch wenn wir sie selbst bezahlen müssten. In Absprache mit der Schule setzten wir diesen Plan um, denn der Gedanke, dass Kenny eventuell im Autismus-Spektrum sein könnte, begleitete uns weiterhin und wir wollten Ihn bestmöglichst unterstützen.


Wie wird die Reise weitergehen? Ihr erfahrt es im nächsten Teil. Bis bald!

Eure Yvonne

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