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Mutige Striche, Starke Helden: Ein Blick auf die Herausforderungen der Graphomotorik bei Autismus


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heute möchte ich mit euch über ein Thema sprechen, das vielleicht nicht jedem geläufig ist, aber dennoch unglaublich wichtig ist: Autismus Spektrum Störung und die Herausforderungen, die damit in Verbindung stehen, insbesondere wenn es um die Graphomotorik geht.


Vielleicht steht ihr selbst vor der Herausforderung, ein Kind zu haben, das sich schwer damit tut zu schreiben. In unserem Fall ist es unser Kenny, der mit Autismus - Spektrum - Störung gepaart mit ausgeprägter Wahrnehmungsstörung kämpft und die Welt der Stifte und Papiere mit gemischten Gefühlen betrachtet. Vielleicht kennt Ihr das auch:

Die Verweigerung, das Blockieren, die pure Angst vor Fehlern.


Die Graphomotorik, also die Fähigkeit, flüssig und zielgerichtet zu schreiben, kann für Kinder mit Autismus zu einer echten Hürde werden. Unser Sohn hat diese Hürde vor sich, und es ist nicht immer einfach, einen Weg um sie herum zu finden. Die Angst vor Fehlern ist dabei oft sein größte Feind.


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Ich, Yvonne, erinnere mich daran, wie mein Kämpfer sich vor dem leeren Blatt Papier fürchtete, als wäre es ein unüberwindbares Hindernis. Die Sorge, etwas falsch zu machen, war so groß, dass er lieber den Stift beiseite legte, als sich dem Risiko von Fehlern auszusetzen. Das Herz bricht als Elternteil, wenn man diese Unsicherheit in den Augen seines Kindes sieht.



Aber hier ist die Sache: Fehler sind nicht nur menschlich, sondern sie sind auch der Weg zu Fortschritt und Lernen. Wir alle machen sie, und wir alle können aus ihnen lernen. Diese Botschaft versuche ich unserem gerade Sohn zu vermitteln, und vielleicht ist sie auch für euch und euer Kind von Bedeutung.


Hier sind ein paar Dinge, die ich auf meinem Weg gelernt habe, um unseren Sohn die Angst vor Fehlern zu nehmen und die Graphomotorik zu verbessern:


  1. Positive Verstärkung: Lob und positive Verstärkung können Wunder wirken. Wenn dein Kind den Mut aufbringt zu schreiben, feiere jeden kleinen Fortschritt. Ich freue mich immer wieder wie ein Schneekönig, wenn er etwas schriftliches zu Papier gebracht hat. Es geht nicht darum, alles perfekt zu machen, sondern darum, den Versuch zu würdigen.

  2. Alternative Methoden: Nicht jedes Kind mit Autismus wird sich mit einem herkömmlichen Stift und Papier wohl fühlen. Unser Kenny schreibt seit der Grundschule bis jetzt (5.Klasse) nur mit Bleistift. Probiere verschiedene Schreibwerkzeuge aus, wie zum Beispiel dicke Buntstifte oder spezielle Griffe, die den Schreibprozess erleichtern können. Vielleicht kann auch ein Taplet die Lösung sein. Hier heißt es, ausprobieren.

  3. Entspannte Atmosphäre schaffen: Stress und Druck sind kontraproduktiv. Schaffe eine entspannte Umgebung, in der dein Kind ohne Angst vor Fehlern experimentieren kann. Manchmal hilft es auch, spielerische Elemente einzubauen, um den Schreibprozess aufzulockern.

  4. Gemeinsames Schreiben: Setz dich mit deinem Kind hin und schreibe gemeinsam. (Ich mache leider oft noch den Fehler, das ich FÜR Ihn schreibe 🙄)


Es ist wichtig zu verstehen, dass der Weg zur Verbesserung der Graphomotorik bei Kindern mit Autismus individuell ist. Was für unser Kind funktioniert, mag nicht unbedingt für dein Kind gelten.


Das Wichtigste ist, geduldig zu sein und die kleinen Fortschritte zu feiern. Das sollte auch übergreifend mit der Schule passieren, tut es aber leider oft nicht, so das Tipp 3 nicht wirklich im schulischen Umfeld funktioniert.


Unsere Kinder sind kleine und großen Helden, die ihre eigenen Schlachten schlagen.


Lassen wir sie wissen, dass es okay ist, Fehler zu machen, denn das ist der Weg, wie wir alle lernen und wachsen.


In diesem Sinne wünsche ich dir und deinem kleinen, großen Helden viel Mut, Geduld und Liebe auf eurem gemeinsamen Weg.



Eure Yvonne

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